auf der Bach-Orgel in Gräfenroda/Thüringen
,,Russischer Diplomat am Churf.-wettinischen Hofe zu Dresden bestellt beim Mitglied des Sächsischen Hofkomponistenverbandes Bach eine Musik gegen akute Schlaflosigkeit. Bach akzeptiert und erhält die wohl höchste Gage seiner Künstlerlaufbahn 100 Louisdor – Einen wahren Berg Goldes”, meldet dpa unter Berufung auf…
So oder ähnlich könnte die Meldung über die Entstehung einer technisch anspruchsvollen Variationenfolge für Tastenspieler gelautet haben, Zeitebenen mischend.
Eigenwillig ungewohnt interpretiert Franns von Promnitzau Bachs Goldberg-Variationen auf der Thüringisch-Gräfenrodaer Orgel und versieht das CD-Booklet mit eigenem Text, hörens- und lesenswert.
… Bleibt noch die Frage offen, warum das Ganze auf einer Orgel gespielt? „Clavier“- Übung hieß ja zu Bachs Zeiten, diese Musik auf allen Tasteninstrumenten darstellen zu dürfen (Clavichord, Cembalo, Regal, Orgel, Positiv). Die Klangfarben sind reichhaltiger möglich, das Pedal grundiert besser, Triospiel wird interessant.
Franns von Promnitzau
Den Dreijährigen begeisterte die Wasserorgel in Hamburgs Park „Planten en Blo- men“. Im Dresdner Kreuzchor erlernte er 11jährig das Orgelspiel und vertrat bald seinen Lehrer Hans Otto. An der Dresdner Musikhochschule studierte er Dirigieren, Klavier, Komposition, Violoncello und Chorleitung, extern Orgel und Gesang. 23jährig dirigierte er seine erste Opernvorstellung an der Sächsischen Staatsoper.
Ab 1985 gastierte er von den Niederlanden aus an den bedeutendsten und ältesten Orgeln Westeuropas – u.a. 1988 in der St. Bavokerk zu Haarlem, wo er gewissermaßen den organistischen „Ritterschlag“ erhielt (27.September). Im Jahr 2000 spielte er als erster Mensch auf der Welt Bachs „Kunst der Fuge“ um den Grundton gespiegelt. 2010 erklang seine Orgelfassung der „Goldbergvariationen“ aus Anlass des 325. Geburtstages von Bach 32,5 mal in deutschen Landen.
Erscheinungstermin: 30.August 2011
as-o 5051-2000 auris Organum
EAN 4260077710516
2011 auris subtilis®
LC 12021
Die Aufnahmen zu dieser CD erfolgten im September 2010.
Franns von Promnitzau
Aufnahme und Mastering: Hartmut Lissner
Übersetzung: J. Bradford Robinson
Fotos: Frithjof Grassmann und Hartmut Lissner
Produktionsleitung: Franz Streuber
© Layout: Jürgen Schöberl