20 Jahre auris subtilis
Mit der ersten bibliophilen, limitiert und nummerierten Edition gründete sich das CD-Label auris subtilis im Jahr 2001 mit dem in der Villa Esche aufgezeichneten Konzert von Vladimir Stoupel als Live-Aufnahme von DeutschlandRadio Kultur mit dem Klavierwerk Arnold Schönbergs.
Es war noch die Sturm- und Drang-Zeit nach der Wende, in der noch vieles unfertig war, gerade im Wachsen, im „noch nicht wissen, wie es werden wird“. Es war eine Zeit für echte Visionen und auch für manche Versprechen, die nicht gehalten wurden, Hoffnungen, die sich erfüllten oder auch nicht. Eine sehr reiche Zeit.
Für viele war es deshalb eine Überraschung, als die Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. Anfang des Jahres 1998 Freunde und Gäste zu einem Klavierabend mit Arkadi Zenzipér in die kahlen und kalten Räume der Villa Esche einlud. Das stark sanierungsbedürftige Haus war der Öffentlichkeit viele Jahre verschlossen und die zukünftige Nutzung ungewiss. Dort ein Konzert anzusetzen, hatte Anteile des Mahnens, eine Chance zu nutzen und war zugleich mit der Durchführung mutig und provokativ.
Erst im folgenden Frühjahr, nach dem Erwerb der Villa und der fachkundigen Sanierung durch die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH, erhielt die Stadt Chemnitz und die kunstinteressierte Öffentlichkeit im Sommer 2001 ein kulturhistorisches Kleinod von internationalem Rang zurück. Peter Naujokat für die GGGmbH und Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert verwirklichten gemeinsam mit dem Architekten Werner Wendisch eine behutsame Wiedererweckung der Villa mit einem heute noch wirksamen Nutzungskonzept.
Mit ihrem zweiten Klavierabend – anläßlich der Arnold-Schönberg-Ehrung 2001 – begründete die Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. eine Reihe von Konzerten in der Villa. Die limitierte Veröffentlichung dieses zweiten Konzertabends in dem neuen CD-Label auris subtilis soll den Beginn einer Sammlung von anspruchsvoll gestalteten Produktionen begründen.
In dieser Edition gehen fundierte Text- und Bildbeiträge auf die Kompositionen, den Chemnitzer Textilfabrikanten Herbert Eugen Esche als Auftraggeber der für die Familie genutzten Villa durch den befreundeten Architekten und Designers Henry van de Velde entworfen und ausgeführt und einbindend die Episode des Besuchs Edward Munchs mit seinen in der Villa entstandenen Familienportraits ein.
Zwei weitere Editionen folgen mit dem Musiksalon in der Vila Esche und den Kammermusikwerken von Theodor F. Kirchner in der Villa Koerner – einem weiteren Van de Velde-Denkmal in Chemnitz.
Die Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. und das Label bedanken sich bei allen Freunden und Förderern, welche die vorliegende Publikation durch ihre Inspiration und Hilfe begleiteten und ermöglichten. Wir wünschen allen Kunstsinnigen unverändert Freude an unserer Komposition aus Tönen, Worten, Farben und Formen.
Die CD finden Sie in unserem Shop hier.