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Jochen Kowalski – Altus

Kammersänger Jochen Kowalski ist einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Altisten seiner Generation. Sein künstlerischer Werdegang begann an der Komischen Oper Berlin. Viele herausragende Partien im männlichen Alt Fach haben ihn von diesem Hause ausgehend, weltweit populär gemacht.

Gastspiele führten ihn an die wichtigsten Opernhäuser Deutschlands genauso wie an die Wiener Staats- und Volksoper, die Opéra national de Paris, das Royal Opera House Covent Garden, nach Japan und für mehrere Spielzeiten an die Metropolitan Opera New York. Sein dortiges Debut als Prinz Orlofsky in Strauß’ „Die Fledermaus“ wie auch als Oberon in Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ glichen einer Sensation. Weltweit gefeiert wurde Jochen Kowalski u. a. als Glucks „Orfeo“, als Händels „Cesare““ und „Giustino“, Mozarts „Farnace“ sowie Rossinis „Tancredi“, den er an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden mit großem Erfolg sang.

Kowalskis Repertoire ist für einen Altisten ungewöhnlich: So reüssierte er nicht nur in Opern von Monteverdi bis Mozart, sondern auch, als erster Vertreter seines Stimmfaches überhaupt, mit Beethovens, Schuberts und Schumanns Liederzyklen, R. Wagners „Wesendonck Lieder“, M. Kowalskis Liederzyklus „Pierrot lunaire“ oder O. Neuwirths „Hommage à Klaus Nomi“.

Mit vielen zeitgenössischen Komponisten von G.Katzer über R. Liebermann bis zu J. Kalitzke hat er erfolgreich zusammengearbeitet. Jochen Kowalski ist gern gesehener Gast bei nationalen und internationalen Festivals wie u. a. mehrfach bei den Salzburger Festspielen, dem Kissinger Sommer, dem Prager Frühling, den Brandenburgischen Sommerkonzerten oder dem Schleswig- Holstein Musik Festival. Seine unterschiedlichsten Konzertprogramme führten ihn in die angesehensten Konzertzentren der Welt.

Mit den Dirigenten Z. Metha, N. Harnoncourt, H. Haenchen, Y. Sado, N. Merriner, K. Petrenko, H. Fricke sowie Michail, Dmitry und Vladimir Jurovski hat er erfolgreich musiziert und – teilweise preisgekrönte – CDs eingespielt.

Sein erster Ausflug ins Schauspielfach fand unter der Regie von J.Kresnik an der Berliner Volksbühne in dem Stück „Villa Verdi“ statt. Mit der Verkörperung des King George in E. Kats-Chernins Opernuraufführung „George“ bewies Jochen Kowalski 2014 erneut seine enorme Vielseitigkeit. Zu einem großen Erfolg für ihn wurde 2016 die Uraufführung der Oper „Hamlet“ im Theater an der Wien. Für seine eindringliche Gestaltung von „Hamlets totem Vater“ erhielt er daraufhin den begehrten österreichischen Musiktheaterpreis 2018 zugesprochen. Seine erfolgreiche Rückkehr an die Berliner Staatsoper 2017 als Nutrice in Monteverdis „L‘incoronazione di Poppea“ war Höhepunkt und am 05.12.2022 schließlich Abschluss einer ungewöhnlich langen Opernkarriere.

Ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen widmet er sich in jüngster Zeit dem Genre des Konzertmelodrams. Meisterwerke wie „Das Hexenlied“ von M. v. Schillings, „Enoch Arden“ von R. Strauss und „Die Nachtigall“ von A. Winternitz gehören aktuell zu seinem bevorzugten Konzertrepertoire.

Weltweite TV-Auftritte, diverse CD- und DVD-Aufnahmen und nicht zuletzt seine Autobiografie “Der Countertenor“ haben Jochen Kowalski einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Sein künstlerisches Schaffen wurde mit vielen nationalen und internationalen Preisen geehrt. Er ist Träger des Kunstpreises der DDR und des Verdienstordens des Landes Berlin. Eine ganz besonders Ehre wurde Jochen Kowalski mit der Verleihung des „Roten Adlerordens“ seines Heimatlandes Brandenburg zuteil.


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